The Awakening - Epilog

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Fiktion

Tim Chappell | 2012 Oct 16 14:04 -0400 GMT

(Geschrieben vom EM Team)

Victor streckte sich mit einem lauten Gähnen im hinteren Teil des Wagens, der Sturm schien sich während der Nacht endlich gelegt zu haben. Es war erst ein paar Wochen her, seit die Heiler in Skara Brae ihn entlassen hatten und er seine nächstbeste Chance zur Abreise ergriffen hatte, sobald er einen neuen Wagen hatte erwerben können. Sie hatten ihm gesagt, er könne es wahrscheinlich fühlen, wenn das Wetter umschlagen würde, aber die weichen Schmerzen, die ihn während der Nacht geplagt hatten, waren mit dem Aufgang der Morgensonne jeweils verschwunden. Er kroch unter der dicken Wolldecke hervor, band die Pferde los und nahm auf seinem Sitz an der Vorderseite seines Wagens Platz. Der Wagen fuhr sanft entlang der Strasse nach Yew, allein mit seinen Gedanken als einzige Begleiter für die Reise.

Als er sich der Abbey näherte, war das erste, was er nach dem Erblicken des Gebäudes sehen konnte, dass ein riesiger Drachen draussen sass, mit seinen Vorderbeinen in der Luft wie ein bettelnder Hund. Der Anblick war so bizarr dass er sich kaum denken konnte was dort los war, bis er nahe genug war, um eine Menge von Kindern und Bürger laut jubeln hörte, als der Drache seine schweren Krallen krachend wieder auf die Erde setzte. Ein grell gekleideter Mann in einer Narrenkappe verbeugte sich. Nun hatten ihn die Pferde in Hörweite gebracht und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er den Geschichten des Mannes lauschte.

"Für meinen nächsten Trick brauche ich einen Freiwilligen! Oh, keine Sorge, Talratha hier ist sanft wie ein Kätzchen und viel besser trainiert, das versichere ich euch! Ah, da ist ein tapferer junger Bursche. Wie ist dein Name?"

Der junge Gargoyle Knabe hatte sich von der Frau, die auf ihn aufpasste, getrennt, und hielt eine Klaue in die Luft. Victor war überrascht zu sehen, dass zwei der Ver Lor Reg Gargoyles hier in Yew anzutreffen waren. Die Zeiten hatten die Menschen an seltsame Destinationen gebracht und auf noch seltsameren Wegen, dachte er sich. Dem jungen Gargoyle wurde eine Fackel, die der Dompteur mit einem einfachen Zauber angezündet hatte, übergeben.

"Nun, wenn du willst, steh auf die Seite von Talrathas Maul, aber wenn du ihr Feuer sehen willst, zeige ihr einfach die Fackel."

Der Gargoyle trat vor und Talratha reckte den Hals in niedrige Höhe, um ihr Maul brüllend zu öffnen... um schlussendlich nur Feuer zu spucken, während der Gargoyle die Fackel vor dem Riesentier hin und her bewegte. Der grosse Drache hörte mit seinem Gebrüll auf und setzte dann behutsam sein Kinn auf den Boden neben dem Gargoyle, um ihn erwartungsvoll anzuschauen. Der Dompteur machte eine ermutigende Geste, und der junge Gargoyle fuhr mit der Hand über den grossen Kopf des Tieres, ihr einen gnädigen Klaps auf den Kopf gebend. Der Dompteur rief dann den Gargoyle herbei, überreichte ihm ein saftiges Stück Fleisch auf einem langen Knochen, und der Gargoyle warf es so hoch wie er konnte, als Talratha heulend vor Freude und spiralförmig mit dem Schlag ihrer grossen Flügel in die Luft stob, hoch genug, um einen Looping und einen Kreis über dem Tierzähmer und dem Gargoyle für einen Moment zu drehen.

"Und dein Name, mein freiwilliger Freund?"

"Kar-An-Vim."

"Lasst Kar-An-Vim es hören!"

Die kleine Menge jubelte, er schenkte dem jungen Gargoyle ein Lächeln und liess ihn wieder zur älteren Gargoyle Frau zurück gehen. Mit erhobenen Händen signalisierte der Dompteur dem Drachen ein Zeichen, der mit einem schweren Schlag auf dem Boden landetet, und sowohl er als auch der Drache verbeugten sich gleichzeitig.

"Danke, ich bin Thomas Applewood, und natürlich würde ich ohne meine treue Begleiterin Talratha verloren sein!"

Talratha stimmte ein anerkennendes Brummen an, bevor sich Thomas und Talratha ein letztes Mal verbeugten, die wenigen Münzen die zum Dank gegeben worden waren einsammelten, und in Richtung Mitte von Yew gingen, mit einem kleinen Umweg um die Münzen einem der Mönche der Abbey zu übergeben. Victor lächelte über die Geste, und dachte erst jetzt daran, seine Pferde wieder auf dem richtigen Weg voranzutreiben. Vor den Toren des Klosters informierte er einen der Mönche über seine Ankunft, bevor ein anderer kam und sie die Bedingungen des Handels diskutierten. Viele von seinen Rohwaren konnte er für mehrere Kisten Wein eintauschen, den er für ziemlich viel Gold in Britannia verkaufen konnte. Allerdings wurde der wichtigste Grund, warum er gekommen war, durch ein weiches Quieken bestätigt, und er kniete nieder als sich Sherry näherte, hob die kleine Maus auf, um sie auf den Sitz seines Wagens zu heben.

"Nur noch eine Minute, Sherry, ich muss sicherstellen, dass alles gesichert ist, bevor wir uns wieder auf den Weg machen."

Victor ging zur Rückseite des Wagens und fixierte die Kisten, rutschte sie ein wenig umher um sie mit Seilen und Bindfäden zu sichern, bevor er wieder zur Front zurück kehrte und die Pferde zum Umkehren brachte, und die Strasse in Richtung Britain unter die Räder nahm.

"Es ist gut, euch wieder zu sehen, Sherry, obwohl ich überrascht war zu hören, dass ihr erneuten Transport benötigt. Ich hätte gedacht, dass einige eurer Freunde in höheren Kreisen euch hätten besser helfen können... Schliesslich kennt ihr unseren neuen König sehr gut."

Sherry quiekte ein sanftmütiges, amüsiertes Lachen, obwohl es mit einer kleinen Spur Frustration gewürzt zu sein schien. "Vielleicht hätte ich einen noch besseren Draht König Blackthorn, wenn er nicht darauf bestehen würde, dass diese Katze in seiner neuen Burg wohnen bleibt... Heckles schwört, sie ist dort zuhause, aber sie hat die Seele einer wilden Höllenkatze!" Victor schaffte es nicht ganz, sein Lachen zu unterdrücken, obwohl ihm Sherry dies offensichtlich nicht übel nahm.

"Nun, wenn das die schlimmste eurer Sorgen ist, dann scheint es mir, sind wir viel besser dran im Ganzen. Die Städte arbeiten wieder zusammen, die Mondtore sind wieder ganz, und sogar die Banditen sind wieder weg von den Hauptstraßen, also sollten wir auf unserer Reise ziemlich sicher sein." Sherry wandte sich dem Händler zu, ihr mausähnliches Lächeln schmückte wieder ihr Gesicht.

"Und wie ist es euch ergangen, Victor? Ich war froh zu hören, die ihr euch von euren Verletzungen erholt habt... es tut mir leid, ihr wart nicht wach, als ich während eurer Genesung zu Besuch kam."

"Mir ging es... sehr gut, eigentlich. Und der Heiler sagte mir, dass ihr mich besucht habt, danke. Ich weiss, dass die Wunden die ich erlitten habe, schrecklich waren, aber das Endergebnis war es nicht. Ich bin wieder so gesund wie ich nur sein kann, und abgesehen von alledem... ich habe mich in eine der Heilerinnen verliebt, und sie ist auch ziemlich verliebt in mich. Ich hoffe, dass ich in ein paar Monaten eine richtige Mitgift für Miss Sans Ailes haben werde." Mit einem Lächeln und einer kurzen Pause wandte er sich wieder an Sherry. "Also, trotz allem, was ich gelitten habe, wird die Belohnung immens sein. Einige Blumen blühen erst nach einer ausgiebigen Regenphase, heisst es."

Sherry kicherte glücklich, bevor sich den Händler mild anlächelte. "Ich erwarte von euch, dass ihr mich einlädt, wenn ihr euch mit Miss Sans Ailes verlobt."

Victor sah die Strasse entlang, die Sonne hoch und hell am Himmel, die welken Herbstblätter in der leichten Brise umherwehend, die ein Rascheln verursachten, das sich fast wie Flüstern anhörte. "Sherry, ohne euch würde ich das nicht tun, und eure Einladung wird sowieso als allererste weggeschickt werden."

Die weiche Klappern der hölzernen Räder entlang der schmutzigen, gepflasterten Strasse mochte allgegenwärtig sein, aber es wurde von den Klängen ihres Lachens unterstrichen, als sie auf der Reise noch lange miteinander redeten.

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