The Awakening - Act 1, Part 2

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14 Feb 2012 14:20:15 EST
Geschrieben vom EM-Team

"Mist, elendiger! Mistmistmist!" Callie knurrte frustriert, als sie einen Stapel von Papieren vom kleinen Schreibtisch warf den sie an der Britain Bibliothek benutzen durfte. Wieder einmal hatte sie das Gefühl, als ob sie mit voller Wucht gegen eine Mauer geworfen wurde. Ihre Bemühungen in Skara Brae hatten keine Ergebnisse zutage gefördert und auch ihren Anfragen in der Hauptstadt erging es nicht besser, obwohl sie noch mehr Unterstützung für ihre Theorien entdeckt hatte. Sie warf einen schnellen Blick zur Treppe, als einer der Schriftgelehrten - ein netter, älterer Herr - aus dem Treppenhaus hineinspähte um zu sehen, ob es ihr gut ging. Scheinbar zufrieden, dass dies so war, stieg er noch einmal die Treppen hinunter. Die Energie schien plötzlich von ihr abzufallen und sie setzte sich abrupt in den Stuhl und fuhr sich nervös mit den Händen übers Gesicht, den blonden Pony zur Seite wedelnd.

In ihrem inneren Auge spulte sich die Geschichte ab, wie sie sich bis zu dieser Stelle voran gearbeitet hatte. Ihre Eltern hatten das gleiche Problem seit Jahren recherchiert und waren kurz vor dem Durchbruch gewesen - aber beide waren während einer Crimson Drachen Attacke während Königin Dawns Herrschaft getötet worden. Seitdem hatte Callie ihr Bestes versucht um dort anzusetzen, wo sie aufgehört hatten, aber ohne die vielen Verbindungen der Eltern waren ihre Möglichkeiten begrenzt. Das geerbte Geld war schnell ausgegeben gewesen und sie musste nun etwas Greifbares produzieren, bevor alles umsonst gewesen wäre. Nach einem langen Seufzer und einem tiefen Atemzug begann sie ihre Papiere wieder fein säuberlich zu stapeln. Es gab noch ein paar Wege und Möglichkeiten zu erschliessen. Sie stopfte ihre Sachen in ihre Schultertasche und bald schritt Callie die Treppe hinunter, ohne auf die Welt um sie herum zu achten. Sie schritt auf die Westbankzu, im Kopf die Idee, die alten Britain Crossroads zu benutzen um ihren Weg zum Mondtor zu machen.

Verloren in ihren Gedanken bog sie gerade um eine Ecke und rannte praktisch ungebremst in einen rauhen Burschen mit wenige Tage alten Bartstoppeln, der eine gut genutzte Lanze bei sich trug. Sein Gesichtsausdruck verriet diese Art von manischem Glanz, der nur als böswillig oder verrückt interpretiert werden konnte, und die gleichermassen gefährlich waren. Ihre Sinne schienen mit einem Mal komplett zurückzukehren, als sie die Geräusche der Waffen hörte, den Geruch von Rauch und Feuer wahrnahm, und den Anblick von Brandspuren und Müllhaufen realisierte. In Panik griff sie nach dem kleinen Dolch den sie um ihre Hüfte trug und warf ihn ungekonnt dem Mann entgegen, ihre Augen weiteten sich vor Angst als sie dem Taumeln des Dolches zusah, der nur mit dem Griff und kraftlos gegen ihn fiel, während sich sein Gesicht vor Wut verzerrte und er seine Lanze für einen Schlag vorbereitete. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust als würde es platzen wollen, und sie schwor sich, dass sie den Verstand zu verlieren begann, als sie den Boden unter ihren Füssen erzittern fühlte und er zu pulsieren schien. Nur ein Bruchteil einer Sekunde war vergangen, bevor ihr klar wurde, dass die Wahrheit der Sache sehr nahe kam.

Gekleidet in ein Gewand, einem Umhang und was sie schwor, eine Narrenkappe war, hatte sie ein Mann plötzlich angegangen und sie zu Boden gerissen und angeschrien: "Nicht bewegen!". Mit einem Getöse, so dass ihre Knochen in ihrem Körper klapperten, stürzte sich ein riesiger Drache durch den Platz wo sie eben gerade noch gestanden hatte, und schnappte sich mit seinem Maul den Lanzenträger. Seine schweren Schritte hallten durch das Kopfsteinpflaster und schüttelten ihren Körper, als das Tier in seiner Vorwärtsbewegung stoppte und seine Beute hoch hob. Der Mann, der sie angegriffen hatte, rief der grossen Bestie Dinge zu, aber was er sagte, konnte sie über ihren eigenen Schock nicht hören. Sie hörte nur schrille, panische Schreie, dann einen lauten Schlag und daraufhin folgte Schweigen. "Ihr... ihr habt ihn einfach getötet... Wie konntet ihr nur..."

Der Mann in Robe und Mantel war in hellen, grellen Farben gekleidet, die perfekt auf die Narrenkappe abgestimmt war, der ein wenig hoch auf seinem Kopf zu sitzen schien. Die Glöckchen klingelten leicht, als er aufstand und ihren entsetzten Blicken und zögerlichen Worten folgte. Er streckte seine Hand erwartungsvoll aus mit einem Lächeln auf seinem Gesicht, das ihm so leicht gelang, dass es seinem natürlichen Ausdruck entsprechen musste. "Ich versichere euch: Er wird leben, schöne Frau, aber eure Sympathie ist vielleicht ein bisschen fehl am Platz... Ich glaube, er nahm nur wenig Rücksicht auf euer Leben. Talratha hier hob ihn nur hoch und liess ihn fallen, mehr nicht." Er streckte seine mit einem Handschuh bekleidete Hand aus, bis Callie sie ergriff und er ihr auf half. "Ihr solltet wirklich vorsichtiger sein... die Strassen sind sehr gefährlich in letzter Zeit, und die Wache hat nur sehr wenige Gardisten im Einsatz." Ein Knall in der Ferne dröhnte und im Osten erhob sich eine träge treibe Rauchwolke, so dass der eigentümlich gekleidete Tamer mit einem Ausdruck von Angst und Unentschlossenheit dorthin blickte.

Callie sah zu ihm und sah, dass er sie noch mit Sorge musterte, und nach einem Moment merkte sie, dass er auf sie wartete. "Mir geht es gut... ihr könnt ruhig gehen." Sie hatte es kaum ausgesprochen, da rannte er davon, sein Drachen flatterte ihm hinterher, seine mächtigen Schwingen hebend, schwebte hoch über und direkt hinter ihm, als sie in Richtung der Quelle des Rauchs liefen. Ein wenig zerzaust nahm Callie ihren Dolch auf und schaute auf den blutverschmierten und bewusstlos Raider. Der Drache hatte den Räuber zwar mit nicht allzu sanfter Gewalt, aber trotzdem sehr akkurat auf einem der Müllhaufen deponiert, die sich in den Städten in der letzten Zeit gehäuft hatten. Mit einem leichten Gefühl der Abscheu zog sie ihre Schultertasche näher an sich und verliess die Stadt mit einem sehr viel flotteren Tempo als sie gestartet war. Diesmal hielt sie ihre Ohren offen und ihren Geist wach, aber sie würde sich bestimmt noch sicherer fühlen, sobald sie die grösseren Städte hinter sich gelassen hätte...

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