In the Shadow of Virtue - Part 2

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Der zweite Teil der Geschichte um Die Schatten der Tugenden wurde dazu benutzt, das Geschehen seit Lord Casca's Wirken und seinem darauffolgenden Tod sowieso das Verbleiben von Captain Avery zu erklären. Ebenfalls wurde nun die Entdeckung von Sherry der Maus wortwörtlich benannt und die Häuserspots im Abyss – die Aussenposten – die mit einem Wettbewerb verbunden waren, erwähnt.


Captain Avery stand stramm vor Königin Dawn obwohl er mit Lord Francesco's Tod technisch gesehen nicht mehr Mitglied der Miliz war. "Alte Gewohnheiten von alten Identitäten sterben nicht so leicht", dachte Sherry.

Wenige Augenblicke zuvor hatte Captain Avery die Kammer betreten und Königin Dawn und Dexter den Magier in eine lebhafte Debatte verwickelt vorgefunden. Er schien Sherry die Maus nicht bemerkt zu haben, mit der sie auch gesprochen hatten, weil sie unter dem Rand des Sofas von einem der Beine verdeckt wurde. Alle drei standen als er den Raum betrat, ihre Scham war nun in seiner Gegenwart spürbar.

"Oh, tut mir leid zu unterbrechen, Eure Hoheit. Ich komme später noch einmal."

"Bitte kommt herein. Wir sprechen über etwas, was euch betrifft", sagte Dawn, fast entschuldigend.

"Ja, Eure Hoheit." Und so hatte er ihre volle Aufmerksamkeit.

"Steht bequem, Captain." Dawn's üblicher Schneid kehrte zurück und sie schmunzelte. "Dies ist nicht eine Kontrolle." Sie reichte ihm die Hand um ihn zu begrüssen. Avery trat heran, nahm ihre Hand und verneigte sich, bis seine Stirn die Rückseite ihrer Hand berührte. "Zumindest hat er nicht wieder salutiert", dachte Sherry.

Die Königin errötete ob seiner galanten, wenn auch unbeholfenen Geste. "Ich hoffe dass eure Unterbringung hier auf der Burg akzeptabel ist?" Sie suchte nach Worten.

"Ja, Eure Hoheit, es ist weit mehr als das, was ich gewohnt bin." Avery sagte es mit einem freundlichen Lächeln und fügte schnell hinzu: "Ich meine, als ich in der Kaserne von Lord Francesco lebte."

"Wow", dachte Sherry, "Ich wette Dawn und Dexter wünschten sich jetzt, sie könnten sich unter dem Sofa verstecken... Avery ist wirklich ein bemerkenswerter Mann der trotz so viel erfahrener Härte der Bitterkeit widerstehen kann", dachte sich Sherry.

Vor acht Monaten, nachdem er eine bemerkenswerte militärische Karriere hingelegt hatte, war Avery durch Casca für die Ermordung des königlichen Rates festgenommen und ins Yew Gefängnis geworfen worden, wo er auf seine bevorstehende Hinrichtung warten sollte. Erst vor kurzem wurde er von den Verbrechen freigesprochen und freigelassen. Es schien, dass mit allem, was vorgefallen war, er einfach vergessen worden war. In einem offensichtlichen Versuch zu sagen: "Es tut mir wirklich, wirklich, wirklich leid, dass wir euch versehentlich für acht Monate ins Gefängnis gesteckt haben für ein Verbrechen, das ihr nicht begangen habt", hatte Königin Dawn Avery als ihr persönlicher Gast auf die Burg eingeladen.

Das Gefägnis hat ihn verändert, dachte Sherry. Er scheint jetzt mehr Ruhe zu haben. In früheren Zeiten, als Sherry ihn in der Burg gesehen hatte, war er immer vorbei gerauscht, grüssend, Bericht erstattend, neuen Aufträgen lauschend, und wieder vorbeirennend. Seit seiner Rückkehr aus Yew verbrachte Avery die meisten seiner Tage in den Gärten oder an der Küste. Er schien die mehr belebten Teilen Britannias zu meiden und lieber das Gras und die Sonne und das Meer zu geniessen. Selbst seine Kleider waren entspannter geworden, Leinenhemden und weiche Leder Stiefel waren seine Uniform in diesen Tagen.

"Eine eurer charmanten Geschichten führte Sherry zu einer wichtigen Entdeckung." Sherry bemerkte, dass Dawn in der Rettung von peinlichen sozialen Momenten besser geworden war. Das musste die Erfahrung ausmachen.

Sherry lächelte vor sich hin, als sie sich an das Märchen, dass ihre Suche gestartet hatte, erinnerte. "Avery könnte sicher eine perfekte Imitation von Ricardo bieten", sinnierte sie. "Ich nehme an sie verbrachten genug Zeit zusammen im Gefängnis."

In ihrem Kopf konnte sie sehen wie Avery sich vornüber beugte, ein Auge gross, das andere schielte, seine Finger neben seinem Kopf winkend zu Ricardo's struppigen und zerzausten Haaren hochgezogen. "Lord British's Schatzkammer ist ein Ort der Legende unter uns Dieben! Es enthält teure Sachen, Dinge, die den Mehrwert von Lord British selbst innehaben! Unter ihren Schätzen gibt es Gegenstände wie Den Kristall der Duplizität; derjenige, der Lord British Minax abnahm, als sie Trammel infiltrierte..."

Avery wandte sich von Dawn ab und schaute direkt zu ihr. "Ohoh, Sherry, was hast du denn gemacht?" Seine plötzliche Aufmerksamkeit schreckte sie aus dem Tagtraum. War sie so leicht zu sehen? Sie widerstand dem Drang, weiter unters Sofa zu huschen.

"Ich fand das Gewölbe... und den Kristall", sagte Sherry.

"Sicherlich ist das ein Scherz." Avery wandte sich wieder Dawn zu mit einem fragenden Blick. "Das war einfach eine tolle Geschichte von einem armen Kerl von einem Mann."

"Armer Kerl oder nicht, es gibt es den Kristall und er ist hier. Wir versuchen nur zu entscheiden, ob wir die Katze aus dem Sack lassen sollten", sagte Dawn. "Und, natürlich... wie wird den Beutel öffnen sollen."

Sherry runzelte die Stirn. Sie hatte Dawn gebeten diesen Ausdruck nicht mehr zu verwenden. Es war rücksichtslos.

"Aber es gibt noch mehr", sagte Dawn mit einem fröhlichen Blick. "Sags ihm, Dex."

"Oh, äh, ok.", sagte Dexter der sowohl Dawn als auch Avery anschaute. "Nun, meine Forschung ergab dass der Kristall den Sherry beschreibt ehemals Nystul gehört hatte... der Nystul... derjenige, der Trammel von Felucca abspaltete, und einen Zauber schuf, um Trammel zu schützen..."

"Ich weiss, wer Nystul ist, Dexter", sagte Avery und nickte.

"Die kurze Version, bitte, Dex." Dawn wurde ungeduldig.

Dexter verzog das Gesicht und fuhr fort: "Nun, wenn meine Theorie richtig ist, ist dieser Kristall eigentlich..."

"Er denkt, er kann ihn verwenden, um den Fluch brechen und Magincia wieder aufzubauen!" platzte es aus Dawn heraus. "Wir haben so lange versucht, es wieder aufzubauen, ich kann es kaum glauben! Avery, ich möchte dass ihr das Team führt das dies erledigt."

Dexter's Mund war in der Mitte des Satz offen geblieben und Avery's Augen öffneten sich weit. "Oh..." stotterte Avery. Dann fasste er sich und senkte den Blick zu Boden. "Verehrte Königin, auch wenn ich mich tief geehrt durch dieses Angebot fühle, ich kann es nicht akzeptieren. Ich bin eigentlich gekommen, um euch zu sagen dass ich euch verlasse. Ich glaube, ich brauche Zeit um zu wissen dass ich frei bin, bevor ich das Joch des Dienstes wieder auf mich nehmen kann."

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Kurze Zeit später sahen Sherry und die Königin Avery den Palast verlassen und aus dem Tor gehen. Sherry spürte eine Träne in ihrem Auge. Sie hatte kurz überlegt mit ihm zu gehen. Sie wusste, sie würde ihn vermissen, und sie hatte sich immer besser gefühlt, wenn er da war. Sie konnte sehen, dass Dawn sich genauso fühlte.