BNN: Regen und Freude

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Ein kühler Hauch wehte über die Innenhöfe und Bogenzielscheiben. Die Herrscherin und Verwalterin Britannia's öffnete die mit unverhüllter Bewunderung frisch ausgehändigte Schriftrolle. Sie öffnete das Siegel an einer Pflugschar, vorsichtig, damit sie nicht die Ecken abriss.

Die Sonne wurde schwächer hinter den schattenbringenden Wolken und ihr Herz wurde leichter mit dem Inhalt des Briefes ebenso wie mit der Vorahnung des Regens.

Dawn lächelte als sie die langsame und schwerfällige Schrift ihres Gatten las. Der Brief erheiterte ihre Seele wie immer. Sie hatte sparsam gepackt, wohl wissend, dass ihr Besuch der gemeinsamen Heimstätte nur eine kurze, aber willkommene Pause sein würde.

Der Zaun hält ordentlich, nachdem er letzten Winter geflickt wurde. Ich glaube nicht, dass ich noch einen weiteren Tag mit diesen hässlichen Viechern aushalten kann, ohne in Dein Gesicht sehen zu können. Du riechst soviel besser.

Dawn lächelte. Das war ihr Ors. Sanftmütig und mit guten Absichten. Er schaffte es immer, ihr Gemüt zu mit seiner Einfachheit zu erhellen.

Vor ein paar Nächten gab es eine Prügelei in der Taverne. Ein Kerl namens Miegen und ich haben ein paar Schädel eingeschlagen und der Rest stellte schnell fest, dass er woanders etwas Besseres zu tun hätte.

Dawn zuckte zusammen. Sie hoffte, dass ihr Ors nicht in schlechte Gesellschaft geriet. Er war von so folgsamem Gemüt, dass er jemandem sein letztes Hemd geben würde und es dabei soweit treiben konnte, dass er eines seiner eigenen Schafe scheren würde, wenn jemand nichts anzuziehen hat. Im Laufe der Jahre musste sie mit mehr als nur ein paar Händlern reden, die ihn wegen seiner Gutgläubigkeit übervorteilt hätten.

Wie gut kennst Du Dich mit dem Spielen aus? Ich weiß, dass Du mit den Soldaten gespielt hast, wenn ihr unterwegs ward, aber Du hast mir nie die Regeln erklärt. Miegen erzählte mir etwas von dreckigem Anfängerglück?

Dawn rannte aus ihrem Zimmer griff sich ihre Tasche und liess den Brief zu Boden gleiten. Der Umhang lag um ihre Schultern noch bevor das Blatt den Boden berührte.

Regentropfen trafen die ausgedörrte Erde als ihre rennenden Schritte durch den Flur hallten.


Ors warf die Würfel gegen die Steinmauer. Fäuste und Flüche stiegen empor als die dunklen Punkte im Sand zu liegen kamen. Wetteinsätze wechselten von widerwilligen Händen in einsammelnde Handfächen. Hämisch wurden sonnenverbrannte Rücken in der Hitze der frühen Nachmittagssonne geklopft.

Miegen bejubelte das Glück seines neuen Freundes. "Scheint Dein Tag zu sein, Ors."

Ors tat das Lobgehudel mit einem Achselzucken ab und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag. Sein Schädel brummte etwas, während das Gejohle der Menge in die Ferne rückte. Alles was Ors noch hörte war die dumpfe Ermutigung durch ein vertrautes Raspeln in seinen Ohren. Er konnte den Ton nicht bestimmen aber es klang "väterlich".

Waren wirklich Tage vergangen, seit er in dieser Straße hockte und ihm die Werkzeuge des Glücks in die Hand gegeben wurden? Er hatte nie zuvor gespielt. Seine Reise von Yew hierher war ereignislos verlaufen. Er hatte mit einem Wachposten über die Aufstände gegen die Ophidians geredet und war plötzlich von gleichgesinnten Männern und Frauen umgeben. Er hat eine Brüderlichkeit gefunden, die in dieser Tage schmerzlich vermisst wurde. Er fühlte sich aufgenommen.

Plötzlich wurde sein Geist in die Wirklichkeit zurückgerissen als kühles Bier über seinen Kopf geschüttet wurde. Pfiffe und murrendes Gemecker liefen durch die Ansammlung von Leuten. Die Stimmung in der Menge schlug fast um, bis die Neuigkeit sich herumsprach...

"Es gibt ein Spiel bei der Eröffnung des "Cane and Crutch!"[wörtl.: "Stock und Krücke" *g*]

Ors und Miegen erhoben sich und folgten dem Pulk. Ors warf geistesabwesend noch einmal die Würfel in den noch immer ausgetrockneten Sand. Diese Würfel hier würde er nie wieder anfassen. Der Staub legte sich und legte den ersten Fehlwurf in einer Reihe von hunderten Würfen offen. Miegen zuckte mit den Achseln und sagte zu seinem Freund "Gut, dass es diesmal nicht um Geld ging! Lass uns gehn."

Ors nickte. Sein Magen drehte sich um und ein ungutes Gefühl legte sich auf seine Brust als er die Würfel ein letztes Mal anstarrte. Ihn fröstelte als er eine Brise durch die Gasse wehen fühlte, ein willkommener und erfrischender Wetterwechsel. Regen etwa?

Miegen legte den Arm um den Bezwinger des Glücks. Er grinste als sein Unterarm hinter dem Rücken des Farmers entblößt wurde; das Zeichen "Der Auserwählten" wurde für einen kurzen Moment freigelegt, als sie über die Straße gingen.

Der Regen prasselte auf die Straße. Staubwölkchen stieben auf und legten sich sofort wieder, während die Gassen sich unter den durchziehenden Wolken verdunkelten... ...eine einzelne Fußspur entfernte sich von der Menge und wurde weggewaschen, als sich die Wolken in einem Schutt entluden.

(Danke an Horkan Bladebite für die Übersetzung!)

Original

New Fiction! - Joy and Rain Calvin Crowner 30 Sep 2010 16:43:29 EST

A cooling wind had settled over the courtyards and archery buttes. The matriarch and steward of Britannia unrolled the freshly deliver parchment with unveiled adoration. Breaking the wax seal of farmer’s plowshares, Dawn was careful not to tear the edges.

The sun dimmed behind darkening clouds, and her heart lifted with the contents of the correspondence as well as the promise of rain.

Dawn smiled reading the slow, deliberate hand of her husband’s handwriting. The letter lifted her spirits as always. She had packed sparingly, knowing her visit back to the shared homestead would be a brief but welcome break.

The fence is holding up nicely after the patches last winter. I don’t think I can handle one more day with these ugly beasts without your face to look on. You smell so much better.

Dawn smiled. That was her Ors. Gentle and well-intentioned. He never failed lifting her spirits with his simplicity.

There was a row in the tavern a couple nights ago. A bloke named Miegen and me bashed a couple heads and the rest found they had better things to do somewhere else.

Dawn cringed. She hoped her dear Ors had not fallen in with a bad lot. He was the loyal kind who was willing to give you the shirt from his broad and capable shoulders or go so far as to sheer one of his own sheep for wool if you were bare. Over the years she had to take time to speak with more than a few merchants who would take advantage of his trusting nature.

What do you know about gambling? I know you played with your soldiers when away, but you never explained the rules. Miegen said something about filthy luck of a beginner?

Dawn sprinted from her chambers grabbing her bag, and letting the letter slip to the floor. Her cloak was on her shoulders before the page hit the floor.

Drops of rain hit the parched earth as her running steps pressed through the hallways.

Ors tossed the dice against the stone wall. Fists and curses rose as the dark dots settled in the sand. Bets exchanged between the reluctant palms of the gathering. Backs were slapped, offering insult to sunburned injury in the heat of the early afternoon

Miegen cheered with his new friend’s fortune. “Seems your day and fortune are improving, Ors”

Ors shrugged off the praise focusing his mind on the task at hand. His skull ached with a slight fever as the din of the crowd jeered and faded into the distance. All Ors heard was the dull encouragement of a familiar rasp against his ear. He couldn’t place the timbre or resonance but he knew it sounded “fatherly.”

Had days passed since he crouched in this alley and been handed the tools of chance? He hadn’t gambled before. His travel from Yew had been uneventful. He’d spoken to one of the guards about uprisings against the Ophidian, and was suddenly surrounded by like-minded men and women. He’d found a brotherhood that seemed sorely missing these days. He felt accepted.

In a sudden rush, his mind was pulled back to reality and his head doused with a cool wave of ale falling on his shoulders. Whistles and mocking grumbles spread through the gathering. The crowd almost turned sour with the interruption until the news rose …

“There’s a game opening up the “Cane and Crutch!”

Ors and Miegen rose following the throng. Ors pitched the dice absently one last time into the still-parched sand. He wouldn’t be touching these particular dice again. The dust settled revealing the first losing toss in hundreds of throws. Miegen shrugged offering to his friend, “Oh well, at least it wasn’t for money that time! Let’s go.”

Ors nodded. His stomach turned, an uneasiness pushing through his chest, staring at the dice one last time. He shivered feeling a breeze slip through the alley, a welcomed and thrilling change to the weather of late. Rain?

Miegen wrapped his arm around the victor of chance. He grinned warmly as his forearm became exposed behind the farmer’s back, the mark of The Chosen unveiled briefly as they moved through the street.

The intermittent patter of rain fell through the street. Tufts of dust rising and immediately settling as the lanes darkened with the passage of the clouds … a separate set of footsteps headed away from the crowd, and was washed away as the clouds emptied in a torrent.