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Die Suche nach Red Pepper

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Sonnenaufgang
Montag


Das Krähen des Hahns vertreibt die Albträume, die Eamons kurzen Schlaf gestört haben. Langsam öffnet der Meister des mystischen Zirkels von Britannia seine Augen. Die Bilder der erduldeten Schrecken weichen all den Aufgaben, die er heute zu erledigen hat. Das heitert ihn nicht gerade auf, es steht (zu) viel auf dem Plan.

Somit hat Eamon keine Zeit, sich gemütlich auszustrecken. Leise ermahnt er sich, aufzustehen, aus dem Bett zu steigen und zur Pumpe draussen zu schlurfen, um sich Gesicht und Hände zu waschen. Erfrischt eilt er zurück ins Haus. Er kämmt sein Haar. Sein Haupthaar ist eines der wenigen Dinge, auf die er stolz ist. In seinem Alter haben die meisten Männer bereits eine "extrem hohe Stirn". Nur wäre es schöner, wenn es etwas weniger schnell ergrauen würde.

Seufzend und stützend zwängt sich Eamon in seine Uniform. Er nimmt sich vor, heute noch die Wäscherin aufzusuchen und ein offenes Wort mit ihr zu reden. Seine Kleidung scheint ständig zu schrumpfen.

Nur noch kurz mit einem Tuch über seine Stiefel reiben, bevor er sie anzieht, und fertig ...

Mit flottem Schritt betritt Eamon das Esszimmer zum Frühstück. Der Raum ist leer, aber auf dem Tisch stehen Brot, Schinken und Käse. Hastig arbeitet Eamon das Frühstück herunter. Leider ist die dampfbetriebene Getränkemaschine wieder einmal ausgefallen; also kein Kaffee, um richtig wach zu werden. Ein Krug mit Wasser steht bereit, aber Eamon schüttelt den Kopf. Wer trinkt schon Wasser, wenn es in der Trinkhalle des Gildenheims Met und Wein gibt?

Knurrend sattelt Eamon, der Meister ad interim des mystischen Zirkels von Britannia, sein Pferd und reitet zur Gildehalle in der Nähe von Britain's Crossroads.
 

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Sonnenaufgang
Dienstag


Noch bevor die Sonne am Horizont auftaucht, reißt Red Pepper ihre Augen auf.

Die dunkle und gestaltlose Welt, die es nicht wert war, im Schlaf zu erkunden, weicht schnell. An ihrer Stelle erscheint Sosaria, eine Welt mit vielen Farben und Formen, die für die junge Elfe leider auch nur wenig Sinn ergeben.

Pepper setzt sich aufrecht hin und streckt sich lange. Was wird sie heute tun? Es steht viel auf dem Programm. Wie jeden Tag wird sie zuerst in die Wachstube von Hauptmann Dokris gehen, um zu sehen, ob der Anführer der Garde heute zurückgekehrt ist.

In Unterwäsche und mit nackten Füßen macht sie sich auf den Weg nach draußen, wo die Pumpe steht. Sie zieht nicht am Schwengel, sondern hält nur kurz die Hände unter den Auslauf. Mit den aufgefangenen Tropfen reibt sie sich das spitze Gesichtchen und "wäscht" sich die Hände. Das sollte genügen. Pepper geht wieder hinein und sucht in ihrem Rucksack nach ihrem Spiegel und ihrem Kamm. Sie kämmt sich das feuerrote Haar, das sie zu einem Zopf zusammenbindet.

Neben ihrem Schlafsack findet Pepper ihre Uniform, die nicht nur frisch gewaschen, sondern auch am Ellbogen repariert ist. Sie ist der Wäscherin dankbar, aber es wäre schön wenn ihre Dienste nicht so viel kosten würden. Von Pepper’s Gehalt als Maskottchen der Garde von Yew bleibt so nicht viel übrig, um Essen und Trinken zu kaufen. Ihre Uniform wird geräumiger und geräumiger.

Sie reibt tüchtig ihre Stiefel mit einem Tuch ab, bevor sie diese anzieht, und nimmt ihre Hellebarde. Die Waffe ist alt, aber Pepper pflegt sie sorgfältig und kann mittlerweile sogar gut damit umgehen. Captain Deuchris wäre stolz auf sie. Die Klinge ist scharf genug, um den Tomatentest mühelos zu bestehen. Die Leute mögen behaupten, Pepper könne nichts oder wisse nichts, und das Mädchen wird sogar bereitwillig zustimmen. Aber ihre Waffe ist ihr wertvollster Besitz, wertvoller als sie selbst.

Wieder draußen, atmet Pepper tief durch. Hoffentlich ist Hauptmann Dokris auf seinem Posten oder vielleicht is eine der Wachen da. Wenn niemand anwesendist, wird sie nach Lord Schraihals suchen. Wenn das nicht klappt, gibt es noch Lord Yders (auch ein Schraihals, aber sie kann nicht alles Lords so nennen). Wenn sie auch diesen nicht finden wird, wird sie sichselbst vom heutigen Dienst entlassen.
 

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Sonnenaufgang
Mittwoch


Der Hahn kräht und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht wacht Pilina auf. Das neunjährige Mädchen hat einen erholsamen Schlaf gehabt, und schöne Träume ... denkt sie wenigstens. Es ging um eine grüne Wiese voller schöner Blumen, die herrlich dufteten ... Oder nein, es ging um ziemlich viel Gewalt und überall strömte Blut und lagen Körperteile herum. Auf jeden Fall litt Pilina nicht unter Albträumen.

Die Sonne scheint durch das Fenster direkt auf Pilinas Decken und sie streckt sich lang, lang, laaaang und wohlig aus. Dann hüpft sie aus dem Bett, tritt an den Lampenkrug und wäscht sich ordentlich Gesicht und Hände. Mama hat Kleidung für sie vorbereitet: ein weißes Hemdchen, ein rotes Röckchen und ein passendes Barett. Rot ist ihre Lieblingsfarbe! Einen Moment lang nimmt sie sich vor dem Spiegel Zeit, um sich zu bewundern. Ihre Augen leuchten und scheinen rot zu glänzen.

Auf ihren nackten Füßen hüpft Pilina tanzend ins Wohnzimmer, wo Mama gerade Brot und Milch für sie vorbereitet hat. Die Kleine lässt sich das Frühstück gut schmecken.

Wenig später hat sie ihre Sandalen (auch rot) an und geht zum Gildenhaus des mystischen Zirkels von Britannia. Dort erteilen Mentoren Unterricht, damit die Mitglieder lesen, schreiben und rechnen lernen. Aber auch Magie und Waffenkunde. Und am Ende des Tages gibt es die Lektionen, die Pilina am interessantesten findet: über die Tugenden. Wenn sie groß ist, möchte sie auch Mentorin werden.
 

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Donnerstag
Vormittag


Der Tag des Meisters des mystischen Zirkels von Britannia hatte, wie jeder Tag, schlecht begonnen. Doch in dem Moment, in dem Eamon sein Pferd im Stall stehen lässt und das Gildenhaus betreten will, passiert etwas, das seinen sorgfältig geplanten Tagesablauf durcheinander bringt.

Eine Taube fliegt über seinen Kopf und lässt "etwas" fallen. Platsch! Eamon flucht und schimpft. Er schnappt sich ein paar Blätter von einem nahe gelegenen Blumenstrauch und versucht, damit den Vogelkot wegzuwischen. Leider ohne befriedigendes Ergebnis.

An diesem Punkt hat der Mann genug. "Diese Sch... Tauben fliegen, wohin sie wollen, und lassen immer ihren Sch... fallen, wo sie wollen". Er schnappt sich seinen Bogen und schießt den ganzen Tag lang auf jede Taube, die es wagt, in seinem Blickfeld zu erscheinen.

So kommt es, dass Dokumente auf seinem Schreibtisch nicht unterschrieben werden, sondern liegen bleiben. Ganz zu schweigen von den vielen Rechnungen (eine Gilde, in der man sich so intensiv mit Tugenden beschäftigt, verursacht eine Menge Ausgaben). Seine Sitzungen werden verschoben oder sogar abgesagt mit der Ausrede, der Meister habe völlig unerwartet eine "wichtige Aufgabe" übernommen.
 

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Freitag
Nachmittag


Kein Kapitän, kein Lord, kein Dienst, wie jeden Tag.

An der Bank in Luna spricht ein Fremder Red Pepper freundlich an. Sie trage das "CoY"-Abzeichen, sagt er, und das habe er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Der Mann redet endlos über die "guten alten Zeiten", als Captain Dokris, Lord Schraihals und viele andere dafür sorgten, dass Yew eine sichere Stadt war.

Der Mann will Pepper einen kleinen Friedhof in Felucca zeigen. Wird sie dem zustimmen? Die junge Elfe nickt. Schließlich ist sie nicht im Dienst und kann tun und lassen, was sie will.

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Die Atmosphäre auf dem Friedhof ist angenehm unterdrückt. Hier findet Red Pepper etwas Ruhe und Frieden, weit weg von den vielen Farben und Formen Sosarias, die ihr ohnehin nicht viel bedeuten.

Eine Zeit lang ist sie in Gedanken versunken. Dann scheint ihr Begleiter verschwunden zu sein. Doch sie ist nicht allein. Eine dunkel gekleidete Person kommt auf sie zu. Sie kommt ihr irgendwie bekannt vor. Pepper weiß, dass sie sie schon öfter gesehen hat, aber ihre Erinnerungen sind immer so vage.

Eines jedoch hat sich in das Gedächtnis der Elfe eingebrannt, und das ist ihr Heft mit den Regeln und Pflichten der Wächter von Yew.
"Name? Anliegen?", fragt sie. Jeder Besucher der Stadttore von Yew muss sich ausweisen und einen guten Grund für seinen Eintritt nennen.
Die Fremde nimmt ihre Kapuze ab und zeigt ihr Gesicht. Ihre Haut ist dunkel wie eine mondlose Nacht, während ihr silbriges Haar im Licht der Nachmittagssonne glänzt. Mit einem schweren Akzent, in dem vor allem Zischlaute dominieren, nennt sie ihren Namen "Nathira Ssussun".

Das anschließende Gespräch ist lang, aber meist schwierig. Einmal kommt es sogar zu einem Nahkampf und Nathira versucht, Pepper die Hellebarde wegzunehmen.
"Wer sich nicht benimmt, landet im Kerker", droht Pepper. Sie hält die scharfe Waffe mit beiden Händen fest und macht einen gefährlichen Ausfallschritt. Daraufhin kehrt Ruhe ein.

Nach einer mühsamen Fortsetzung des Gesprächs wird Pepper dann klar, dass die Drow um eine Audienz beim Lord von Yew bittet. Pepper ist sich nicht sicher, worum es gehen wird, warnt die Besucherin aber erneut, dass es in Yew Kerker gibt. Und heute ist der Lord nicht in der Stadt, antwortet sie. Morgen wird er da sein.

---

Als sie sich auf den Heimweg macht, denkt Pepper, dass der Lord morgen vielleicht wirklich da sein wird. Und vielleicht wird auch Kapitän Dokris dort sein. Dann wird Pepper wieder ihren Dienst als Maskottchen der Garde von Yew antreten, wie einst, jeden Tag.
 
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Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Freitag
Nachmittag


Sanft singt Pilina ein Lied, während sie das Tor des Gildenhauses hinter sich schließt. In diesem Moment bemerkt sie, dass sich ein Besucher nähert. Sorgfältig öffnet sie das Tor wieder. Sie achtet darauf, die Frau nicht anzustarren, die sie freundlich anlächelt, die ihr aber gleichzeitig einen Schauer über den Rücken jagt. Wie seltsam sieht sie aus mit ihrer dunklen Haut und ihrem silbernen Haar, mit ihrem großen purpurfarbenen Schild, einem possierlichen Hut auf dem Kopf und einem weinroten Mantel über den Schultern!

Die Besucherin stellt sich als Nathira Ssussun vor und sie ist eine Drow. "Ich bin das dunkle Gegenstück von einem Elf", erklärt sie. Wie Elfen haben auch Drow spitze Ohren. Aber ihre Haut ist dunkel und oft haben sie rot leuchtende Augen, mit denen sie nachts besser sehen können. Nathira ist 200 Winter alt und lebt in einer Welt unter der Erde. Sie hat viele Monde lang geschlafen und ist jetzt wieder wach, aber sie wird nachts von Albträumen geplagt.

"Mir gefällt es überhaupt nicht, dass du hier bist", sagt Nathira. "In der Stadt beschützen die Wachen die Menschen, aber hier kann man einfach so von einem Monster angegriffen werden."
Aber Pilina macht sich darüber keine Sorgen. Sie hat eine magische Axt und im mystischen Zirkel hat sie auch schon etwas Magie gelernt. Und wenn es doch einmal zu gefährlich wird, gibt es die Mystiker. Diese haben eine magische Aura über das Gildenhaus gelegt, so dass viele Gefahren abgewendet werden.

"Östlich von Umbra", warnt Nathira, "gibt es die gefährlichsten Monster in einer riesigen Höhle. Dorthin solltest du besser nicht gehen. Die Monster in Doom fressen dich mit einem Happs".
Pilina schluckt. Das klingt wirklich gefährlich. Sie beschließt, auf keinen Fall dorthin zu gehen.

"Ich bin auf der Suche nach einer Elfe", sagt Nathira. "Hast du sie vielleicht gesehen? Sie ist sehr jung, hat feuerrotes Haar und ist unglaublich schmutzig, ein wahrer Dreckspatz. Sie ist mit einer Hellebarde bewaffnet und trägt die Uniform der Garde von Yew".

"Yew liegt weiter nördlich", sagt Pilina und deutet mit dem Finger auf die nahegelegene Straße und die Kreuzung. "Wenn der Lord in Yew ist, kann er dir sicher sagen, wo die Elfe ist. Oder du fragst den Hauptmann der Wache."

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Wenige Augenblicke später sind die Drow und das kleine Mädchen auf dem Weg nach Yew. Es ist nicht weit, und die Aura der Mystiker scheint über ihr Gildenhaus hinauszugehen. Doch als sie ankommen, scheint niemand im Haus des Lords zu Hause zu sein. Auch in der Wachstube ist niemand zu finden.

"Ich werde hier einen Platz zum Ausruhen finden", sagt Nathira.
"Wenn du willst, kann ich meine Mama fragen, ob sie Baldrian hat", antwortet Pilina. "Das sorgt für einen erholsamen Schlaf und hält schlechte Träume fern. Meine Mama ist eine Spezialistin für Schlaf und Träume."
Nathira grinst. "Mit zwei oder drei Kruge Met funktioniert es auch, zumindest bei großen Menschen, nicht bei Kindern."
"Wenn der Met nicht hilft, komm zurück zum Zirkel. Die Mystiker wissen alles!"

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Zuletzt bearbeitet:

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Freitag
Vorabend


Als der Meister des Zirkels abends den Taubenturm betrachtet der sich geförmt hat, bemerkt er das eine der toten Tieren einen Ring am Bein hat mit einem Bericht. Der Meister entfernt den Brief und liest...

Seit gegrüßt Meister des mystischen Zirkel

Mein Name ist Nathira Ssussun, ich schicke Euch diese Botschaft da ich vor ein paar Monden auf der Suche nach einer Elfe namens Pepper war und an Eurem Haus vorüber ritt und ein kleines Mädchen dort ganz alleine bemerkte. Alleine die Tatsache erschauderte mich schon in Anbetracht der vielen schrecklichen Kreaturen die im Wald so ihr Unwesen treiben!

Nun, ich schweife von meiner Absicht ab euch zu fragen ob ihr diese Elfe mit dem Namen Pepper kennt, sie behauptet eine Wache vom Counzil of Yew zu sein!

Des Weiteren drohte mir diese Elfe den Kerker an.

Vielleicht könnt ihr mir behilflich sein das ich sie ausfindig machen kann

Gezeichnet
Nathira Ssussun
 

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Montag
Morgens


Ein kleiner Falke fliegt durch den Himmel (in Ermangelung von Tauben) und bringt die Antwort.

Sehr geehrte Nathira Sussun

Wenn Pepper zur Wache von Yew gehört, ist es wahrscheinlich besser, die Elfe in der Eibenstadt zu suchen.

Nichtsdestotrotz erkläre ich mich bereit, Sie zu empfangen, mir Ihre Version der Fakten anzuhören und Ihnen zu helfen, soweit ich kann.

Gezeichnet
Eamon, Meister des Zirkels (ad interim)
 

Tarragon Slayer

Traumdeuterin
Xasnauda

Der Mystische Zirkel von Britannia empfängt oft seltsame Besucher. Die Küchenhelferin Lily ist daher nicht überrascht, als sie nach ihrer BoD-Runde am Eingang des Gildenhauses eine unbekannte Frau mit Haut so dunkel wie reife Brombeeren und Haaren so weiß wie Kokosraspel entdeckt.

"Ich bin auf der Suche nach dem magischen Meister", erklärt die Fremde.

Wie seltsam die Worte der Frau klingen, als hätte sie ihre Zunge an eine zu heiße Suppe verbrannt. Lily deutet achtlos mit dem Daumen auf das Gildengebäude. "Da findest du viele Meister der Magie. Wenn sie dort sind, sind sie dort. Ansonsten sind sie irgendwo sonstwo. Aber wo sie dann sind, das weiß ich nicht."

Die Frau lächelt leicht. "Sagt Eurem Meister, dass eine Lady aus Yew nach ihm gefragt hat. Er soll nach Isolda fragen."
"Der Name der Lady ist Isolda?"

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Lily nimmt ihr BoD-Buch aus der Tasche. "Ich schreibe es auf. Isolde Xas."
"Nau. Isolda. ... da ..."
"Isolda Da?"
"Der Meister muss nach Isolda fragen."
"Verstanden! Also Isolda Nauda. Wird gemacht."
"Bwael. Und er soll sich beeilen. Alte Lady nicht gut gesund."

Aha! Es ist ein Notfall! Das begreift Lily sofort. Auch in der Küche passieren täglich kleine Missgeschicke. Fleißig kritzelt sie die Informationen auf. Doch bevor sie noch mehr Fragen stellen kann, hat sich die Unbekannte bereits umgedreht und ist gegangen. Lily hört noch, wie sie murmelt: "Rivil sein schwach, immer gewesen. Meister bald kommen in graue Steine."

Augenblicke später hängt ein Zettel am schwarzen Brett des Mystischen Zirkels:

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Der Zirkel für mich, Mich für den Zirkel!

Für die Mystiker ist dies kein leeres Versprechen. Wo immer sie in Yew gehen oder stehen, fragen die Handwerker die Händler, wo sie Lady Isolde Nauda finden können, die auch Isolda Da oder noch anders heißen kann. Auch die Magier, Krieger und Meister Eamon beschließen an diesem Tag, in der Stadt der Eiben einzukaufen.

Leider ist es nicht einfach, mit so wenig Informationen erfolgreich zu sein. Das entdeckt Crescent, eine Schneiderin des Zirkels. Sie trifft einen Mann in der Bibliothek, der gerade ein Buch über die Tugenden liest. Das kann kein Zufall sein! Das gibt Hoffnung! Obwohl er selbst auf jemanden wartet, ist er bereit, weiter zu helfen.

Crescent erklärt: "Ich bin auf der Suche nach einer alten, kranken Frau. Sie müsste irgendwo in Yew sein, aber diese Stadt ist so groß. Es geht um eine Dame, Isolde Nauda."

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“Und warum sucht ihr nach dieser Lady?”
“Weil sie wohl krank ist und einen heiler braucht.”
“Hier sind so viele Leute krank. Ihr kommt und sucht genau diese spezielle Dame. Ihr bekamt einen Auftrag, habe ich recht? Ihr sucht nicht einfach so nach einer alten kranken Lady. Das - bei der Liebe Helms - das macht keiner der nicht beauftragt wurde.”
“Unsere Mystiker haben den Auftrag gegeben, aber warum weis ich nicht.”

Der Mann bohrt weiter nach Informationen, aber was Crescent nicht hat, kann sie auch nicht geben. Mit einem Seufzer gibt sie auf. “Vielen Dank. Ich such mal weiter.”

Der Mann nickt und schlägt sein Buch wieder auf. Er murmelt: “Isolde Nauda… ts ts ts…”

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Wer sucht, der findet nicht, sondern muss weiter suchen

Tarragon Slayer, Traumdeuterin des mystischen Zirkels von Britannia hat mehr Erfolg wenn sie etwas später die gleiche Bibliothek betritt.

Sie schaut sich aufmerksam um, aber sie sieht nirgendwo eine alte, kranke Frau. Da ist nur ein Mann, der ein Buch über die Tugenden liest. An der Form, Dicke und Farbe des Buchrückens und der goldenen Schrift erkennt Tarragon das Werk sofort wieder. Sie hat das Buch selbst schon mehrmals gelesen und im Unterricht verwendet.

Obwohl Tarragon leise ist und versucht, nicht zu stören, scheint der Mann dennoch zu spüren, dass sie ihn beobachtet. Er schlägt sein Buch zu und stellt es zurück ins Regal, während er sagt: "Wenn du nicht Sherry die Maus bist, redest du auf der Stelle."

Einen Moment lang scheint es, als würde auch dieses Gespräch im Sande verlaufen. Dann bemerkt der Mann das kleine Abzeichen, das Tarragon an ihren Revers geheftet hat: MZB. Sein Gesicht hellt sich auf, seine Steifheit löst sich wie von Zauberhand.

“Ich sollte hier auf jemanden warten der Mystiker ist.”
“Es gibt viele Mystiker. Was für einen Mystiker soll es denn sein?”
Der Mann zuckt mit den Schultern. “Keine Ahnung… Mystiker halt.”

Es gibt einige populäre Missverständnisse über den mystischen Zirkel von Britannia. Dass viele alle Mystiker in einen Topf werfen, ist eine davon. Tarragon unterdrückt einen Seufzer. "Ich habe das Gefühl, dass sich jemand über uns lustig macht. Ein Schelm schickt alle Mystiker nach Yew, um eine alte, kranke Frau zu suchen, während ein Mann hier die ganze Zeit auf einen von uns gewartet hat."

Der Mann stellt sich als Catores vor. “Ich bin nicht von dieser Gurkentruppe die hier immer wieder mal meint das Zepter zu führen. Man hat mich aus Trinsic beordert, oder sagen wir besser rekrutiert für diese Aufgabe. Ich diene den Orden der Silberschlange.” Tarragon nickt. Sie erinnert sich an diesen Namen von vor sehr langer Zeit.

Wenige Augenblicke später schlendern die beiden zu einer kleinen Halbinsel, auf der eine Gedenkstätte für die Heldin Dawn errichtet worden ist. Dort findet Tarragon tatsächlich eine kniende Frau, die in ein Gebet vertieft ist. Aber sie ist nicht alt, sondern eher von durchschnittlichem Alter. Sie ist auch nicht krank; sie scheint nur Probleme mit den Augen zu haben.

Sie habe lange Zeit im nahe gelegenen Kloster gelebt, erklärt sie. Und offenbar sucht sie selbst jemanden.

"Cai'Lean ... Um sie geht es. Es hat ihr nicht gut getan, die Sache mit diesem Council, aber sie weigert sich noch dieses Zeichen abzulegen. Sie hat dem Kampf abgeschworen, hat ihr Schwert und ihr Schild niedergelegt und auch ihre Rüstung, und sie ist nun bereit für einen neuen Weg. Es gibt nur ein Problem. Ein paar Tage bevor sie beschloss diesen Weg zu gehen, ist sie weggegangen.”

In Serpent's Hold muss Tarragon nach Tamar, dem Meister von Catores, suchen. Möglicherweise weiß er, wo Cai'Lean jetzt ist.

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Die Frau stützt sich ab und steht wieder auf. Offenbar ist sie zu lange auf den Knien gewesen. Mit Tarragons Unterstützung machen sich beide auf den Weg zurück zum Kloster von Yew. Sobald Isolda, die weder Xas, noch Nau, noch Da, noch Nauda heißt, wieder in Sicherheit ist, macht sich Tarragon auf den Weg nach Serpent's Hold.

“Ihr solltet nach Westcliff reisen. Dort liegen immer Schiffe die in See stechen. Und versprich mir nach Cai'Lean zu suchen. Wenn ih sie gefunden habt, bringt sie zurück. Möge Selune euch führen!”
 
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