The Awakening - Akt 6, Teil 2

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Fiktion

Kai Schober - 12 Jul 2012 10:55:49 EST

(Geschrieben vom EM Team)

Den Schlüssel hielt er in der geballten Hand fest, als er sich seinen Weg durch die Ruinen - die einst grosse, kürzlich verlassene Burg seines Meisters - bahnte. Die Wände waren zerschlagen worden und verbrannte Trümmern lagen überall herum, aber in seinem geistigen Auge konnte er immer noch sehen, wie alles gewesen war. Er fand den Weg in die Gegend die er gesucht hatte. Als er sich näherte konnte er erkennen dass trotz dem wahnsinnigen und verrückten Mob, der alles zerstört, geplündert und niedergebrannt hatte, keiner in der Lage gewesen war, das stark verhexte und verschlossene Fach zu öffnen, dass er unter einem Haufen von geschwärztem Stein fand. Nach einigen Momenten der Anstrengung gelang es dem Narren, den Schutt aus der verschlossenen Tür zu entfernen, die einst unter einem kunstvollen Teppich verborgen lag, wo es keinen Zweifel daran gab, dass dieser jetzt das Haus eines Bauern schmückte. Heckles blickte auf das Schloss, und als er den Schlüssel in Position gebracht hatte glühten die Runen um ihn herum für einen Moment hell bevor sie erloschen, und der ähnlich verzauberte Schlüssel wirkte seine eigene Magie. Mit einem rauen Klappern entriegelte er die Tür, zog sie auf, und stieg sogleich in die dunklen Tiefen des Kellers hinunter. Seine Schritte hallten auf der Treppe während er einen Nachtsicht-Trank hervorholte und ein wenig davon nahm, damit er sehen konnte, was noch im Weinkeller seines Meisters lauerte.

Seine Augen stellten sich auf die Dunkelheit ein, ein wenig zu langsam, denn der Narr stolperte über eine leere Flasche. Sein Sturz wurde durch den Schwall von Schimpfwörtern, die von seinen Lippen kamen, begleitet. Seine vernichtenden Flüche halfen wenig, echoten nur entlang der meist leeren Keller, wo er sein Bestes getan hatte, um alles zu konsumieren. Er klopfte sich den Staub aus den Kleidern und ging in Richtung der vielen leeren Regale, bis er sich der letzten Reihe näherte, wo er stoppte, um über die wenigen verbliebenen Flaschen zu blicken. Es gab nur noch ein halbes Dutzend Flaschen an dieser Stelle nach links, und er bemerkte, dass eine davon besonders war, und die seine Aufmerksamkeit erregte. Er entfernte die versiegelte Flasche, erkannte sie sofort als eine der Lieblings-Jahrgänge seines Meisters, als seine verbesserte Sicht einen Blick auf etwas Verborgenes hinter ihr erhaschte... ein kleines Loch, das die Flasche verborgen hatte. Ein Schlüsselloch, um genau zu sein. Mit grosser Neugier holte er den Schlüssel wieder aus seiner Tasche und schob seinen Arm in den Spalt, den die Flasche zuvor besetzt hatte, drehte ihn und hörte, wie das Knarren von alten und unbenutzten Scharniere sich in Gang setzte, als sich das Wandregal langsam vor ihm öffnete. Es dauerte einen Augenblick bis Heckles erkannte, was er entdeckt hatte, und als er hineinging, trank er den Nachtsicht-Trank anstatt den Wein, auf den er sich eingestellt hatte.

Der Raum hätte gefunkelt, wie nur die feinsten Edelsteinen es tun, hätte es eine Quelle von echtem Licht gegeben, um die leuchtend goldenen Akzente die hier in diesem versteckten Gewölbe lagerten, einzufangen. Zusammen mit verschiedenen Reliquien, Folianten und persönlichen Erinnerungsstücken von seinem Herrn, zusammen mit unzähligem edlen Schmuck, Goldmünzen sowie verzauberten Rüstungen und Waffen. Was Heckles sofort ins Auge fiel war jedoch die goldene Schatulle auf einem kleinen Tisch im hinteren Teil des Raumes, davor lag ein Schlüssel. Als er sie öffnete, fand er sie nur mit Schriften und Zeichnungen, mit Papieren mit der Runen-Sprache und alten experimentellen Zaubersprüchen gefüllt. Inmitten von all dem gab es zahlreiche Schreiben die von sehr grossen Summen der Britain Bank zeugten, und eine Reihe von komplizierten Mustern, die wie architektonische Zeichnungen aussahen. Trotz seiner Unerfahrenheit in dieser Sache konnte Heckles die kartographischen Symbole gut genug deuten, um zu erkennen, was es war, das hier so detailliert aufgezeichnet war... sowie die Kostenschätzungen in Handschrift darüber. Er zählte die Checks zusammen und eine Idee formte sich in seinem Kopf. Vielleicht war es schon immer die Absicht seines Herrn gewesen, dass wenn er nicht zurückkehren würde, Heckles diesen Raum und diese Zeichnungen finden würde, und darauf an seiner Statt reagieren würde. Und selbst wenn nicht, wäre es zumindest eine passendere Nutzung des Geländes gewesen, als das nur Schutt und Asche hier ewig lange herumliegen würde.

Ein schelmisches Grinsen fand den Weg über seine Lippen, als er ein paar kurze Berechnungen im Kopf anstellte und bei sich dachte. "Nun, es muss auch die Absicht meines Herrn gewesen sein, dass genug übrigbleibt, um mich vor dem Schicksal, schlimmer als der Tod, zu bewahren... Nüchternheit."


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