The Awakening - Act 1

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Kai Schober – 20 Jan 2012 12:26:22 EST
Written by the EM Team

Bussarde kreisten hoch am Himmel über den Strassen im Land, die weg von den Fähren von Skara Brae, ihre Route in Schleifen durch den Wald führten, egal ob da Kadaver lagen oder nicht. Artemia registrierte sie als sie lautlos durch den Wald schlich, auf den Fersen des Hirsches den sie eine Stunde früher entdeckt hatte. Der Bursche war schlau und hatte sich bisher aus jeder sauberen Schussbahn gehalten, aber sie wusste, dass vor ihnen eine Lichtung lag, bevor das Land der Strasse wich. Wenn sie die Möglichkeit hätte einen sauberen Schuss abzufeuern, wäre das ihr Durchbruch. Mit schnellen und sicheren Bewegungen genoss sie den Beginn der Jagd, nun trat sie auf die Lichtung und zielte nur für einen kurzen Moment auf den grossen Hirsch, bevor sich ihr Gesicht verfinsterte. Es schien, dass das Objekt der Gierde des Geier's hier war. Der Hirsch machte seinen Weg gemächlich zurück in die Büsche, während sie näher an die Kadaver auf der Lichtung schlich und anfing, sie zu überprüfen.

Die Packpferde waren tot, und obwohl sie verschiedenste Wunden aufwiesen, deuteten die gefiederten Schäfte der verbrannten Armbrustbolzen auf einen Hinterhalt hin. Ihre Rucksäcke waren leer, wie sie vermutet hatte, und sie sah keine Spur von ihrem Besitzer... bis sie einen leichten Spritzer von Blut über dem zertretenen Gras sah. Leise legte sie einen Pfeil ein und schlich entlang des zertretenen Grases, bis sie das Ende der Spur gefunden hatte. Ein gefallener Zweig mit verdorrten Blättern bedeckte den Körper eines Mannes. Sie hielt den Bogen auf ihn gerichtet, bis sie sicher war, keine Bewebung zu sehen. Dann verstaute sie den Pfeil wieder in den Köcher an ihrem Gürtel. Sie verschob den Ast und nahm sich einen Moment Zeit, um sein Gesicht zu studieren, bevor sie den Kopf schüttelte. Sie hängte ihren Bogen über die Schulter und zog die Zweige ganz zurück um zu sehen, ob sie ihn identifizieren konnte. Als sie die Wunden überprüfte, bemerkte sie, dass ein paar Bolzen aus der einen Seite seines Beins ragten, und es sah aus, als wäre ein Arm aus dem Gelenk gesprungen. Sie kniete sich für einen Moment nieder und schloss die Augen, bevor sie ein Geräusch wahrnahm, so weich, dass sie es bis jetzt nicht bemerkt hatte. Sie schaute hinunter und legte den Kopf für einen kurzen Moment auf die Brust des Mannes, um zu sehen, dass sie sich nicht irrte. Sekunden später war sie sich sicher, dass ein kleinster Funke von Leben noch in ihm war. Sie machte sich sofort an die Arbeit, wobei sie eine Flasche mit gelber Flüssigkeit aus einem Beutel an ihrer Seite nahm und ein paar Tropfen des Trankes dem Mann zu trinken gab, ebenso im Anschluss daran einen weissen Trank. Der Mann schien nun stärker zu atmen, und Artemia legte einen Arm unter den Kopf und zog den Mann, der sich mit einem Grunzen aufstemmte, mit sich, auf den Weg zurück nach Skara Brae.

Das Ausmass der Wunden des Händlers wurde erst erkennbar, als ihn die Heiler untersucht hatten. Artemia blieb in den Raum, bis sie sie aufforderten, draussen zu warten. Aber selbst das war genug, um zu sehen, dass er ein halbes Dutzend andere Wunden von verschiedenen Waffen hatte. Schnittwunden und Prellungen, ein fehlendes Ohr, eine gebrochene Hand, sieben Armbrustbolzen im Bein, die Schulter ausgerenkt, ein gebrochenes Bein und nur die Tugenden wissen, welche Art von inneren Verletzungen. Es war schockierend, zu sehen, dass er all das überlebt hatte, aber Artemia wartete nicht mit angehaltenem Atem auf sein Weiterleben. Nach kurzer Wartezeit begann sie unruhig zu werden, und steckte ihren Kopf nochmals in die Heilerhütte bevor sie sich in Richtung der Ranger-Gilde aufmachte. Leben oder sterben, das Leben des Händlers war jetzt in den Händen der Heiler.

Während sie durch die Stadt lief mied sie ein paar von den Seitenstrassen und ignorierte den Müll, der die Strassen übersäte. Der Geruch der Stadt hatte sie nie besonders fasziniert, aber die verrotteten Abfälle die in der Stadt verstreut lagen halfen definitiv nicht, ihre Zuneigung zu steigern. Als sie in einer Querstrasse zur Hauptstrasse lief, merkte sie wie sich ihr Körper anspannte. Sie schlich in die Ecke des nächsten Gebäudes und blickte die Strasse hinunter.

Eine kleine Gruppe von Bürgern ausserhalb eines der Ladengeschäfte riefen und schrien etwas, was sie nicht verstehen konnte über dem Tumult ihrer Stimmen. Ihre Haltung war klar, und sie konnte sagen, dass es nur ein weiteres Scharmützel war, wie so oft in letzter Zeit bei den ganzen Unruhen - aber etwas war anders bei dieser Gruppe. Sie schaute genauer hin, und das war, als sie in der Mitte einen Mann mit einer schweren Tasche bemerkte. Sie schaute zu, wie er die Tasche öffnete und eine improvisierte Bombe herauszog, und sie zu zünden versuchte. So leise wie sie konnte zog sie ihren Bogen von der Schulter, legte einen Pfeil ein, und feuerte auf den Mann. Der Pfeil durchschnitt die Luft in einem Augenblick, bohrte sich dem Randalierer in den Arm, der die Bombe fallen liess, während die anderen in alle Richtungen flohen. Artemia legte den nächsten Pfeil ein als sie sich näherte, und hielt ihn dem Möchtegern-Brandstifter direkt vors Gesicht.

"Nennt mir einen guten Grund, warum der nächste nicht direkt durchs Auge gehen soll."

Der Mann schien in einem minimen Schock-Zustand über den Pfeil in seinen Arm zu sein, aber er schaffte es eine Antwort zu stammeln: "W-wir wollen n-niemanden verletzen, ab-aber wir müssen e-eine Nachricht senden!"

Artemia funkelte ihn dunkel an, entfernte aber den Pfeil vom Bogen und zog das kurze Schwert an ihrer Seite sowie eine Seilrolle aus ihrer Tasche. "Nun, ich bin sicher, dass die Stadtwache gerne ein paar Worte mit euch wechseln möchte. Macht mir Ärger und der Pfeil in eurem Arm wird eure kleinste Sorge sein." Der Mann leistete keinen Widerstand, als Artemia ihn fesselte und auf die Füsse stellte. Als sie mit ihm durch die Stadt lief hörte sie eine Mischung von Antworten, aber sie ignorierte alle, bis sie den Mann an den Wachhabenden ausgehändigt hatte. Mit einem Seufzer ging sie in Richtung der Docks, bevor irgendetwas anderes sie noch unterbrechen würde.

Sie warf einen letzten Blick zurück in die Stadt bevor sie in die Fähre einstieg und dem Matrosen ein paar Kronen zuwarf. Zügig überquerten sie die Bucht bis zum Festland. Sie konnte schon sagen, als sie sich näherte, dass sich jemand fremdes in der Ranger-Gilde aufhielt, dem Geschrei des Gildenmeisters nach zu schliessen. Sie trat durch die Tür und mitten in eine Tirade, schloss sie leise hinter sich und wartete geduldig, während ihr Gildenmeister mit der Frau argumentierte.

"...dumm genug, um ein solches fruchtloses Unterfangen einzugehen! Und für das, was ihr mir anbietet ist nicht mal meine Zeit wert, mit euch zu reden! Wenn ihr jemanden sucht um mit euch zu sterben, bitteschön, nur zu, aber es wird nicht ich oder jemand von den Meinen sein! Und nun nehmt eure vermaledeiten Karten und verlasst mein Haus!" Artemia trat beiseite, um den Besucher vorbei zu lassen, als sie das helle blonde Haar der Frau bemerkte, während der alte Mann seufzte und sich mit der Hand über den Kopf rieb und nach der Schublade griff, wo sie wusste, dass sie seine Flasche enthielt. Artemia schüttelte den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt und ging nach draussen, wo sie in der Nähe eine Möglichkeit suchte, ob ihre Hirschjagd vielleicht doch noch zu retten wäre... Auch wenn sie wusste, es konnte nur eine kurze, vorübergehende Ruhepause sein von der Realität, die soeben begann, sich um sie herum zu entfalten.

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