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Aus den Bestiarium des Reiches – Gefährliche Kreaturen und Monster (Repond-Gruppe)

Von Thusal Ghin, genannt der Bewahrer, Kleriker vom Kult der Wahrheit und Chronist zu Serpent’s Hold

Trolle

„Diese Riesen, die lange Zeit als Monster gejagt und gefürchtet wurden, wurden erst in jüngster Zeit als empfindungsfähig und auf ihre eigene Weise zivilisiert anerkannt. Sie sprechen die menschliche Sprache und verbinden sich zu losen Stämmen. Es gibt jedoch immer noch viele, viele Trolle, die einfach durch die Landschaft wandern und kleinere, verletzlichere Reisende ausnutzen, besonders der selten gesichtete große Troll. Trolle sind sich allgemein einig, dass sie die stärkste Spezies sind, die auf zwei Beinen laufen kann.“*

Diese Worte stammen aus einem der bekanntesten Werke Sosarias. Es mag uns jetzt überraschen wenn nicht gar empören, dass von Nystul stammen, aus seinem wohl bekanntesten Werk, der „Sicheren Passage durch Britannia.“ Er sagt dies jedoch mit der größten Überzeugung seines wiedererlangten Verstandes, die uns vielleicht sogar zwingt, unser bisheriges Denken über diese Wesen zu überdenken. Zumal diese Feststellungen so unglaublich sind, dass wir sie einfach nicht für wahr halten können – oder wollen.

Was auch immer ihre Anfänge waren, Trolle erwiesen sich lange Zeit als Ärgernis für die Menschen unter der Herrschaft von Lord British, die Reisende wegen ihres Besitzes auflauerten und ermordeten. Diese brutale Kreatur war und ist bis in die heutige Zeit hinein der Fluch aller, die auf den Straßen unterwegs sind. Viele Geschichten erzählen davon, wie sich Trolle heimlich unter Brücken verstecken, um all jene zu terrorisieren und auszunehmen, die sie überqueren wollen; und es scheint als habe diese Kreatur ein perverses Vergnügen daran. Sie mögen Schätze und tragen oft welche mit sich. Der ahnungslose Reisende täte gut daran, Vorsicht walten zu lassen, insbesondere dann, wenn er allein in der Wildnis unterwegs ist, weit weg von der Sicherheit einer Stadt.

Diese Kreaturen sind vielleicht die am wenigsten menschlichen aller humanoiden Rassen des Landes. Es sind große, schwerfällige zweifüßige Kreaturen, die einen Mann nochmal um seine Körperlänge überragen. Sie tragen nur wenig Kleidung am Leibe. Und spätestens dann, wenn sie ihr typisches schiefes Grinsen aufsetzen, bei denen die gelbschwarzen Zähne sichtbar werden, ergreifen die meisten Menschen die Flucht. Ihre ledrige Haut, die von einem blassen grün über oliv bis zu braun reichen kann, und ihr langes, wild herabhängendes Haar geben ihnen dazu einen fürchterliches Aussehen. Die Haarfarbe ist unbekannt, denn die Haare sind unter all dem Schmutz nicht mehr zu erkennen. Man nimmt aber an, dass es rotbraun ist. Die Augen sind im Vergleich zur Körpergröße sehr klein und auch nicht besonders gut. Dafür haben sie eine sehr gute Nase, die groß und lang aus ihrem Gesicht ragt. Und einen schier unersättlichen Appetit.
Über Trollfrauen weiß man nur wenig. Die Berichte der Forscher widersprechen sich hier meist gegenseitig. Die einen sagen, dass die Trollfrauen vollständig behaart und fast so klein wie Zwerge sind. Andere sagen, dass sie gar noch größer, und vor allem auch breiter als die Männer sind.

Trolle bewegen sich meist ziemlich langsam, so als ob sie zuerst entscheiden müssten, wohin sie ihre Füße setzen wollen, bevor sie einen Schritt machen. Aber jeder der das schon mal beobachtet hat, weiß dass sie nur vorsichtig sind und nicht auf etwas treten möchten, das sich möglicherweise unter ihren Sohlen befindet. Man hüte sich deshalb auch davor, sie als allzu tumb zu bezeichnen. Die außerordentliche Körperkraft und ihre Größe, in der Regel über drei Meter, machen die Trolle zu herausragenden Kämpfern. Trolle sind trotz allem stark und geschickt und können ihren Opfern leichten Schaden zufügen. Diese großen und bösen Kreaturen kämpfen zwar schlecht und sind sehr langsam und sperrig, können aber Äxte - von denen sie ein reichhaltiges Angebot haben - mit erschreckender Genauigkeit werfen. Hütet Euch also vor ihren Tricks. Sie verwenden Schläger, die normalerweise aus toter Vegetation gezogen werden, obwohl schon ihre mächtigen Fäuste ausreichen würden, um einen gewaltigen Schlag auszuführen. Diejenigen, die nicht in den Kampfkünsten ausgebildet worden sind, können schnell überwältigt werden. Aber zu unserm Glück haben Trolle keine so große Ausdauer, so dass sie bei der Begegnung nur eine moderate Bedrohung darstellen. Sobald sie nur einfache Waffen wie Schleudern und Keulen bevorzugen, erweisen sie sich für einen erfahrenen Kämpfer als wenig problematisch.
Männliche Trolle suchen den Wettbewerb im fairen Kampf, wobei er alle Hinterhältigkeit in Form von Gift oder Magie verabscheut. Sein Leben und Trachten verläuft ehrlich und geradeheraus. Intrigen sind nicht sein Ding, für seinen „simplen“ Geist sind solche Ränkespiele viel zu kompliziert. Sie können fast jede Wunde regenerieren, und es wird gesagt, dass sie sich mit einer unnatürlichen Geschwindigkeit heilen können. Sie sind die perfekten Verbündeten für die Armeen der Goblins und der Orks, wo sie oft als Frontbrecher verwendet werden. Mit ihren groben Keulen zerschlagen sie Rüstung und zerschmettern Knochen mit erschreckender Leichtigkeit.

Trolle findet man normalerweise in Hügeln und Bergen, aber sie leben auch gerne unter der Erde in tiefen Höhlen, wo man die meist geistig besser entwickelten ihrer Art findet. Eine andere Art trifft man vorwiegend in allen eisigen Regionen des Landes. Diese Frost- oder Eistrolle teilen sich den gleichen Lebensstil mit ihren wärmeliebenden Brüdern, sind aber sehr viel gefährlicher, da sie in den gefrorenen Eiswüsten viel weniger zu essen haben und sie auf Grund dessen aggressiver und hungriger sind als normale Trolle. Eine magische kalte Aura sowie ein sehr kalter Atem lassen ihre Feinde schnell in Eis verwandeln, wenn man diesen blauhäutigen Kreaturen zu nahe kommt.
Trolle reagieren relativ geringfügig auf Krankheiten und Gifte. Ein wichtiges Merkmal stellt ihre sehr feste Haut dar, die wie Leder wirkt. Ein Troll kann bis zu fünfhundert Jahre alt werden. Sein körperliches Wachstum ist aber schon nach zwanzig Jahren abgeschlossen, die geistige Entwicklung ist hingegen deutlich langsamer. Sie sind tückisch klug, aber aufgrund ihres extrem dünnen Verstandes leider völlig frei von zivilisierten Impulsen. Ein zwanzig Jahre alter Troll ist wie ein leicht beeinflussbares Kind. Erst im Alter von zweihundert Jahren gilt ein Troll als erwachsen. Im sehr hohen Alter sollen Trolle gar zu großen gedanklichen Leistungen fähig sein.


Die Ursprünge der britannischen Trolle sind nicht ganz klar. In Sosaria und Britannia wurden lange Zeit Reisende auf den Straßen und Brücken von ihnen belästigt, ebenso in Pagan und auf der Serpent Isle. Auch im Heckenlabyrinth der Hedge Maze finden wir sie. In Exodus's Sosaria konnten Trolle oft in Begleitung von Orks oder Goblins gefunden werden. Sie wurden durch die gleiche Magie, die ihre Gefährten betrafen, aufgelöst, was darauf hindeutet, dass sie aus den gleichen Experimenten, die Goblinkind schufen, entstanden sein könnten. Spätere Theoretiker nahmen jedoch an, dass Trolle aus dem menschlichen Bestand abstammen und dass sie ihren Ursprung in verschiedenen Gruppen von Bergbewohnern haben.
Auf Pagan waren Trolle einst eine stolze Rasse gewesen, erfahren in Magie und Industrie und oft Verbündete der Menschen. Es ist nichts darüber bekannt, wie sie zurück in die Barbarei verfallen sind, aber die Pagan-Trolle verloren schließlich ihre arkanen Kräfte und lebten weitgehend als Plünderer, indem sie Toraxe stahlen, damit sie ihr rohes Fleisch essen konnten. Als der Avatar in ihre dunkle Welt kam, waren die einstmals adligen Kreaturen so tief gesunken, dass sie sich nicht mehr von den Trollen anderer Länder unterscheiden ließen.

Viele Jahre lang schien es so, als wenn Trolle wenig von einer Kultur haben, da ihr dürftiger Besitz fast immer von geschlachteten Menschen gestohlen wurde. Während Sir Cabirus' radikalem Versuch, den Abgrund zu kolonisieren, wurden jedoch viele Trolle gefunden, die bereit waren, den Weg des Avatars zu gehen, und später auf den Weg der Acht Tugenden bekehrt. Diese sonst so brutalen Kreaturen scheinen einen Großteil ihrer Kultur an die der Menschheit angepasst zu haben und in der Lage gewesen zu sein, friedlich unter den Menschen zu existieren. Sie schafften es eine Zeit lang, friedlich mit den Rittern des Crux Ansata zusammenzuleben, und selbst nach dem endgültigen Zusammenbruch der Kolonie unterhielten sie immer noch herzliche Beziehungen zu den Menschen. In seinen Memoiren, die von seinem Diener Corby festgehalten wurden, sagt Sir Cabirus folgendes:

„In dem Bezirk, in dem ich aufgewachsen bin, war es nicht ungewöhnlich, dass Trolle einen gelegentlichen Reisenden überfallen haben. Mehrmals habe ich solche Räuber gesehen, nachdem die Justiz sich mit ihnen beschäftigt hatte, die an Straßenkreuzen hingen. Bis ich das Heiligtum des Mitgefühls besuchte, war mir daher nicht klar, wie zivilisiert das Volk der Trolle ist. Schließlich benutzen sie zivilisierte Waffen (die sie uns gestohlen haben), tragen Kleidungsfetzen oder verstecken sich und sprechen eine grobe Form der gleichen Sprache, die wir sprechen. Die Neugierde trieb mich dann zum Besuch des Lycaeums auf Verity Isle, wo ich erfuhr, dass die Trolle einst ein Bergvolk gewesen waren. Im Laufe der Geschichte sind sie jedoch immer der Zivilisation näher gekommen - heute sind sie häufig entlang von Straßen und unter Brücken zu finden. Ich war überzeugt, dass die Trolle geeignete Kandidaten für den Weg des Avatars waren. Meine Diener und ich bereisten zwei Jahre lang die Straßen von Britannia und rekrutierten Trolle für unser großes Abyssal-Experiment. Viele der Monsterformen lehnten uns ab, und einige waren wir gezwungen, in Notwehr zu töten. Ich freue mich jedoch, berichten zu können, dass die Trolle unsere Wege angenommen haben und nun einen wichtigen Teil unserer Gemeinschaft bilden. Es war für viele schwierig, die Anwesenheit der Trolle zu akzeptieren. Die Ritter wurden von Jugend an trainiert, solche Kreaturen beim Anblick zu töten, und Goblins sind eine Lieblingsspeise der Trolle. Dennoch haben die Tugenden triumphiert.
(Und die Trolle, die beleidigt sind, indem sie Goblinfleisch speisen, werden sofort ins Exil geschickt, wenn sie erwischt werden. – Corby**)


Corby war noch ein junger Mann, als Sir Cabirus ihn zu seinem Schreiber in der Kolonie Abyssal auswählte. Er hielt diese Position bis zu Sir Cabirus' Tod. Kurz darauf löste sich die Kolonie auf und er wurde mit den anderen eingeschlossen, als es von da an zum Gefängnis erklärt wurde. Jahre später traf ihn der Avatar. Corby gab dem Helden Ratschläge über die acht Talismane, war aber deutlich verbittert über das, was mit Sir Cabirus' Träumen geschehen war. Garamon rettete ihn schließlich zusammen mit den anderen Siedlern, als der Abgrund ausbrach und die Kolonie zerstörte. Leider hatte auch die Gruppe friedlicher Trolle keinen Bestand, und als der Guardian zum ersten Mal in Britannia eindrang, erschien die Art wieder einmal für Gewalt und Vergewaltigung prädisponiert.

In diesen frühen Jahren des Zeitalters des Armagedon hatte die Stimme des bösartigen Zerstörers der Welten diese flüchtige Spezies erreicht und sie zur Vorbereitung auf seine mögliche Invasion versammelt. Trotz dieser frühen Loyalität gegenüber dem Wächter schien die trollische Rasse die Verwüstungen der Ungleichheit und der anschließenden Großen Katastrophe nicht überlebt zu haben und war während der Ankunft des Wächters bei ihrer Ankunft im Reich nicht präsent.

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* Entnommen aus: "A Safe Passage Through Britannia" ( Ultima Underworld II )
** Entnommen aus den "Memoires of Sir Carirus" ( Ultima Underworld )
 
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